Krebsgefahr drohtBeliebter Strand an der Adriaküste mit Asbest verseucht

Das Foto zeigt den Strand von Kosic in der kroatischen Stadt Solin.

Der Strand von Kosic sieht malerisch aus, doch Besucherinnen und Besuchern droht hier eine ernsthafte Gesundheitsgefahr. 

Jahr für Jahr lockt ein einladender Strand in der Nähe der kroatischen Stadt Split etliche Besucherinnen und Besucher an. Doch darunter befindet sich eine ehemalige Asbestdeponie, vor der eine Bürgerinitiative nun warnt. 

von Thimon Abele (tab)

Badende sollten hier besser aufpassen: Rund fünf Kilometer von Split entfernt befindet sich die kroatische Kleinstadt Solin. Ein beliebtes Reiseziel ist der Stadtteil Vranjic, der von manchen wegen seiner Schönheit auch als „Klein-Venedig“ bezeichnet wird. 

Hier liegt auch der Strand von Kosice, ein als „Stadtstrand“ ausgewiesener Badeplatz. Wenn die Sonne strahlt und die Temperaturen stimmen, tummeln sich hier dutzende Einheimische sowie Touristinnen und Touristen, die im bläulich glitzernden Wasser ein paar Bahnen drehen, mit ihren Kindern im Sand spielen oder einfach ein wenig entspannen. 

Kroatien: Unter beliebtem Strand an der Adriaküste befindet sich eine Asbestdeponie

Doch der paradiesische Schein trügt: Denn den Besucherinnen und Besuchern droht hier eine ernsthafte Gesundheitsgefahr. Unter dem Strand befindet sich nämlich eine ehemalige Asbestdeponie. Es besteht die Gefahr, mit dem stark krebserregenden Stoff in Kontakt zu kommen. 

Laut einem Bericht des kroatischen Mediums „Slobodna Dalmacija“ warnt eine lokale Bürgerinitiative seit rund vier Jahren vor diesem Problem und fordert, dass der Strand saniert oder zumindest vorerst gesperrt wird. Zudem sollen Warnschilder angebracht werden. Geschehen ist davon aber noch nichts. 

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Die Leiterin der Initiative, Marijana Grubić, klagt, dass Inspektionen, Ministerien, die staatliche Aufsichtsbehörde und die Umweltschutzbehörde die Absicht hätten, die Lösung dieses Problems noch die nächsten 15 Jahre hinauszuzögern. 

Die jüngsten Antworten auf den Antrag der Initiative zur Einzäunung des Geländes seien zudem lächerlich und demütigend gewesen: „Auf unsere Anfrage nach einer Umzäunung lautet die Antwort, dass der Strand, der kein Strand ist, nicht eingezäunt werden kann, weil die Qualität des Meeres von sauberer Qualität ist. Was hat die Qualität des Meeres mit der Einzäunung von Asbestdeponien zu tun?!“ 

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Zudem habe man ihr mitgeteilt, dass der Strand erst dann eingezäunt werde, wenn dessen Sanierung beginne: „Natürlich wird er eingezäunt, solange die Sanierung andauert, aber wir fordern ständig die Einzäunung der kontaminierten Asbestdeponie mit einer Gefahrenwarnung, sofort und unverzüglich.“

Der Strand von Kosice: So kam es zu der Asbest-Verseuchung 

Die Abfälle stammen aus einer bereits vor Jahren stillgelegten Zementfabrik, welche diese direkt ins Meer leitete. Einen Rechtsnachfolger für das Unternehmen – der für die Beseitigung des Asbests zur Rechenschaft gezogen werden könnte – gibt es nicht. 

Laut dem kroatischen Umweltschutzfond wurde der Küstenabschnitt gegenüber der ehemaligen Fabrik im Abfallwirtschaftsplan für den Zeitraum von 2023 bis 2028 als sogenannter „schwarzer Fleck“ markiert: Dabei handelt es sich demnach um „Orte in der Umwelt, die stark mit Abfällen belastet sind, die nach einer langfristigen unsachgemäßen Entsorgung von Technologie­abfällen zurückbleiben und daher saniert werden müssen.“

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Bei Untersuchungen, die zuletzt im Jahr 2019 durchgeführt worden waren, wurde festgestellt, dass es sich um eine Verschmutzung mit fest gebundenem, asbesthaltigem Bauschutt handelt.

Da es sich bei dem Gelände aber teilweise um Meeresgebiet handelt, müssten laut des Umweltfonds bestimmte gesetzliche Rahmenbedingungen erfüllt sein, damit mit der Sanierung begonnen werden könne. 

Demnach sei zuerst eine Entscheidung über eine Sondernutzung des Meeresgrundstücks erforderlich, bevor eine Baugenehmigung erteilt werden könne. Dieses Verfahren wurde bereits eingeleitet. Nach einem positiven Erlass, der Genehmigung einer EU-Kofinanzierung und einem öffentlichen Vergabeverfahren sei dann der Start der Sanierungsarbeiten geplant.